Der mediale Druck ist in unserer Zeit so hoch wie noch nie.
Wir dürfen uns im realen sowie im digitalen Leben keine Fehler erlauben, ansonsten bekommen wir prompt die anonyme Reaktion vor den Latz geknallt.
Kinder macht die Fenster zu und holt die Wäsche rein, ich glaube es kommt ein Shitstorm auf uns zu.
Kinder kommen heute schon im jüngsten Alter in Kontakt mit digitalen Medien und somit auch mit Sozial Networks. Facebook, Twitter oder Snapchat, längst keine Fremdworte mehr für die Jungend von heute. Wer in ist, ist dabei. Jeder ladet täglich neue Bilder hoch (siehe auch Artikel „In welcher Welt leben wir eigentlich“), dabei muss jedes makellos sein und top angesagt. Man postet jeden Tag die hippsten Neuigkeiten und kommentiert wie selbstverständlich jedes neue Bild des andern. Aber was wenn eine Formulierung im Internet mal daneben ging? Was wenn ein einziges Wort nicht der Norm entsprach und auf Widerstand stoßt bei der Gesellschaft oder den angeblichen Freunden im Netz? Dann hagelt es einen Shitstorm auf denjenigen herab. Die anonyme Gemeinde im Internet kennt kein Erbarmen. Es werden Ansichten verdreht, Schimpfworte benutzt und Tatsachen in einem ganz anderen Licht dargestellt, wie man sie eigentlich aufzeigen wollte. Aber nicht nur im digitalen Leben kann einem so etwas passieren.
Trägt man an einem Tag die falsche Farbe, die falsche Kombination oder einen zu großen Ausschnitt, werden Bilanzen auch hier am liebsten im Internet getroffen. Das Internet bietet für viele die Möglichkeit unerkannt zu bleiben und dennoch ihrer Meinung eine Stimme zu geben. Würde man diese Menschen auf ihre Meinung persönlich ansprechen, würde nicht annähernd ein derartiger Ausbruch an Emotionen und Wörtern hervor kommen. Die Anonymität verleiht den Menschen Macht. Sie können sich so darstellen, wie sie gesehen werden möchten und das gemeine Wort geht schneller von der Hand als von dem Mund. Längst herrscht nicht nur auf den Schulhöfen eine Art Mobbing, jetzt schießen sich die Kinder auch noch online in Form von Cyber Mobbing auf ihre Opfer ein.
Zum Leid der Opfer auch hier wieder Anonym. Erst neusten Ereignissen zu Folge, nahm sich ein 13 jähriger Junge das Leben, weil er im Netz als homosexuell betitelt wurde und nicht damit umzugehen wusste. Aber was soll man auch tun, wenn einem so etwas widerfährt?
Die besten Beispiele sind Prominente. Über niemanden wird wohl so häufig und mit so reger Anteilnahme hergezogen und gelästert. Kaum hatte jemand seinen Auftritt auf einem der roten Teppiche auf dieser Welt, gibt es auch gleich einen Post dazu. In dem Kleid sah sie aus wie eine Presswurst und er hat schon wieder eine Neue, wie kann er nur. Klatsch und Tratsch. Aber auch hier bleibt es längst nicht dabei. Prominente sowie Politiker stehen unter ständiger Beobachtung der Außenwelt. Alles wird dokumentiert und jeder Fernsehauftritt online wieder abrufbar. Nichts wird vergessen. So kann es auch passieren, das eine kleiner Fehler in der Doktorarbeit eines Karl-Theodor zu Guttenberg der Auslöser zu einem Massen Shitstorm ist. Er wurde von der Presse als „besonders glaubwürdig“ betitelt und später nur noch als Schwindler dargestellt. Selbst Personen in der Öffentlichkeit, wissen oftmals nicht wie zu anfangs damit um zu gehen, wenn man im Internet Beschimpfungen von Fremden ausgesetzt ist.
Hier mal zusammengefasst, die fünf Phasen eines üblichen Shitstorms.
Karl-Theodor zu Guttenberg gestand nach wochenlanger und öffentlicher Diskussion seine wie er sie selbst nannte „gravierende Fehler“ ein und trat als Verteidigungsminister zurück. Längst gibt es für solche immer häufiger auftretende Diskurse eine Hilfehotline oder eine eigens dafür eingerichteten Website. Hier findet jedes Opfer individuelle Hilfe und einen qualifizierten Ansprechpartner, was Kommunikation im Netz und im genaueren ein Shitstorm angeht.
http://www.social-media-krise.de
Zum Abschluss hier noch weitere fünf Verhaltensregeln, die bei einem Shitstorm vielleicht schlimmeres Vermeiden können.
Die fünf Handlungsempfehlungen:
- Kritik wahrnehmen und so schnell es geht darauf reagieren
- Fehler eingestehen
- Sich bei den Fans entschuldigen
- Die Rolle des Diskussion-Moderators übernehmen
- Auswirkungen des Shitstorms auch nach Konfliktlösung beobachten
Ich selbst kann nur von mir aus sprechen und sagen, das ich aus der ganzen Sozial Media Gang ausgestiegen bin. Und ob man es glaub oder nicht, ich hab es nicht einmal bereut und mir geht es gut damit. Ich verpasse keinen neusten Post und wer sich für mich wahrhaftig interessiert, der darf mir auch gerne eine nette Email schreiben.
Verweis auf den Aufschrieb aus der Stunde:
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Quellen: